Die Schwiegertochter – Soma
Level-1 Lektion-14
Vor sehr langer Zeit lebte ein frommer Kaufmann. Er war Jain. Jeden Morgen, als er aufwachte, rezitierte er das Namokar Mantra, und führte friedlich das Samayik durch und verbeugte sich dann vor den Mönche.
Dieser Kaufmann hatte eine Tochter namens Soma. Wie ihr Vater war auch sie sehr fromm. Sie hatte einem Mönch versprochen, dass sie nachdem Aufwachen das Navkar Mantra rezitieren und ebenfalls das Samayik durchführen wolle.
Als sie achtzehn Jahre alt wurde, heiratete sie. Ihre Schwiegereltern waren aber nicht gut zu ihr. Sie mochten nicht die Idee der Religion, und sie hassten den Jainismus. Ihre Schwiegermutter übte keinerlei frommen Tätigkeiten aus und mochte es nicht, als Soma ihre Gebete durchführte.
Soma wusste nicht was sie tun sollte. Sollte sie ihre Religion nicht mehr ausführen? Nein, dachte sie, sie würde weiterhin ihre Gebete ausüben. Jeden Morgen stand sie früh auf und rezitierte das Namokar Mantra und führte das Samayik durch. Jedes Mal versuchte ihre Schwiegermutter sie in ihren frommen Tätigkeiten zu hindern. Sie pflegte Soma zu verfluchen, aber Soma beachtete nicht sie. Soma war sehr höflich. Sie tat immer worum ihre Schwiegermutter sie bat, aber sie wollte mindestens Achtundvierzig Minuten für ihre Gebete aufwenden.
Die Schwiegermutter beachtete dies aber nicht und störte Soma weiter in ihren Gebeten. Manchmal schrie sie wütend Soma an und schlug sie sogar. Soma blieb aber ruhig und nahm alles auf sie gelassen auf. Sie sagte nie ein einziges schlechtes Wort zu ihrer Schwiegermutter, denn sie hatte die Lehre des Ahimsa (Gewaltlosigkeit) von ihren Eltern und von ihren frommen Lehrern erlernt. Sie verstand den Wert von Geduld.
Die Schwiegermutter entschied sich eines Tages, auf eine sehr harte Methode zurückzugreifen. Von einem Schlangenbeschwörer bekam sie eine sehr giftige Schlange, welche sie in einen Topf hinein tat. Am Abend, als es bereits dunkel war, rief sie nach Soma und bat sie eine Blumengirlande aus dem Topf für ihren Ehemann zu holen
Ihre Schwiegermutter wollte Soma loswerden, weil sie ihre frommen Tätigkeiten nicht mochte.
Soma ging um die Blumengirlande zu holen. Sie hatte einen tiefen Glauben in ihrer Religion. Bevor sie die Girlande herausnahm, murmelte sie den Namen des Lord Mahavira und rezitierte das Namokar Mantra.
Als sie ihre Hand in den Topf tat, nahm sie tatsächlich eine Girlande heraus. Ihre Schwiegermutter war entsetzt. Soma gab ihrem Ehemann die Girlande, aber er legte sie ungeduldig beiseite, da verwandelte sich die Girlande wieder in eine Schlange. Die Schwiegermutter stellte jetzt fest, dass Soma wirklich ein frommes Mädchen war und eine eifrige Anhängerin des Jainismus war. Sie wusste, dass sich die Schlange aufgrund des Glaubens der Soma in eine Girlande verwandelt hatte.
Wahrer Glaube kann zur positiven Änderung in einer Situation führen. Die Schwiegermutter Somas war plötzlich sehr glücklich, eine solche fromme Schwiegertochter zu haben. Von diesem Tag begann die Schwiegermutter Soma zu lieben. Von da an wurden alle Nachfolger der Familie Jains.
Frommer Glaube ist sehr wichtig. Wir sollten in der Lage sein, die Schwierigkeiten des Lebens mit Vertrauen in den Glauben entgegenzuwirken.
Fragen:
- Wer war Soma?
- Welcher Religion folgte Soma?
- Welche Art des Versprechens nahm Soma vom Mönch?
- Wie sahen ihre Schwiegereltern ihre Religion an?
- Wie behandelte die Schwiegermutter Soma?
- Wie behandelte Soma ihre Schwiegermutter?
- Woher erhielt Soma ihr Stärke während ihrer Schwierigkeiten?
- Was plante Schwiegermutter Somas?
- Was geschah mit Soma?
- Was geschah mit der Familie nach der Girlandengeschichte?
- Was lernen Sie von dieser Geschichte?